Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Öffentliche Verkehrsmittel in Budapest

Von awo

Dem Besucher fällt es in den Straßen von Budapest sofort auf: der Stau ist alltäglich, wenig bewegt sich. Die Ungarn nehmen es mit Gelassenheit und sind rücksichtsvolle Autofahrer. Für den Besucher ist jedoch es am besten, auf das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzugreifen.

Die Budapester Verkehrsbetriebe firmieren als BKV rt. und erbringen ihre Verkehrsleistung nach eigenen Angaben zu 40.7% mit Bussen, zu 26.2% mit der Tram, zu 22.6% mit der Metro, zu 5.9% mit dem Trolley-Bus, zu 4.6% mit der Vorort-Bahn HEV und außerdem noch mit Zahnradbahn und Seilbahn.

Eine grobe Übersichtskarte über den Öffentlichen Verkehr, die für den Touristen ausreicht, enthält das Heftchen "Budapest Guide", das in der Touristen-Information erhältlich ist. Wir haben uns eine Wochenkarte für 2100 Forint pro Person (etwa 8,40 €) gekauft und die verschiedenen Verkehrsmittel "ausprobiert". Hier unsere Empfehlungen:

Touristisch hochinteressant ist die Straßenbahnlinie 2. Sie fährt unmittelbar das Pester Donauufer entlang und bietet die schönsten Ausblicke auf das Budaer Ufer und erschließt gleichzeitig die Hauptsehenswürdigkeiten auf der Pester Seite wie z.B. das Parlament.

Die U-Bahn-Linie 1 ist die älteste U-Bahn des europäischen Kontinents. Sie fährt in Pest und zwar unter der Andrassy út entlang, die erst vor kurzem von der UNESCO zum Bestandteil des Weltkulturerbes erklärt wurde, genauer gesagt, die Straße und die Bebauung zusammen mit der U-Bahn. Stationen wie z.B. "Opera" sind im übrigen so wiederhergestellt worden, wie sie einmal gewesen sein mögen.

Die anderen beiden U-Bahn-Linien sind vom "sowjetischen Typus", d.h. sie sind ziemlich baugleich mit St. Petersburg, Prag oder Beijing. Die Stationen liegen weiter auseinander (teilweise sehr tief unter der Erde), die Züge sind länger und fahren zügiger als die historische U-Bahn-Linie 1. Zur Zeit wird übrigens der Bau einer weiteren U-Bahn-Linie projektiert.

Die Abfahrtstelle der Zahnradbahn liegt etwas versteckt in einem Park (Varosmajor). Wenn man weiß, dass die Abfahrtstelle ganz in der Nähe des markanten, zylinderförmigen Hochhauses des Hotels Budapestes zu finden ist, muß man vielleicht weniger suchen. Die Zahnradbahn klettert an den Hängen der Budaer Berge herauf, wobei sie schnell an Höhe gewinnt. Die Fahrt lohnt sich schon wegen der Ausblicke. Es fahren auch viele Freizeitsportler mit, die in den Wäldern wandern, joggen oder biken. Von der Endstelle aus sind es nur wenige hundert Meter bis zum Abfahrtbahnhof der Kinderbahn, aber diese gehört nicht zu den Budapester Verkehrsbetrieben und ist ein Kapitel für sich.

Nach den besonderen Empfehlungen möchte ich noch einige Hinweise zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten geben. Unter den Buslinien gibt es solche, die jede Haltestelle bedienen, und andere, aus denen man so schnell nicht wieder herauskommt. Dies macht z.B. den feinen Unterschied zwischen den Linien 7 und 7A aus.

Eine weitere Unannehmlichkeit droht in den Vorortbahnen der HEV. Die beiden touristisch interessanten Ziele Szentendre und Gödöllö, die mit Zügen der HEV zu erreichen sind, liegen außerhalb der Stadtgrenzen von Budapest. Ab Stadtgrenze werden die Fahrkarten sehr genau kontrolliert. Die oben erwähnte Wochenkarte ist nur innerhalb der Stadtgrenzen gültig. Wer keine gültige Karte vorweisen kann, wird erbarmungslos für eine Nachlösegebühr in Höhe von 1600 Forint "herangezogen". Man hat den Eindruck, die Schaffner bekommen eine Provision, so eifrig sind sie bei der Sache.

Hieraus wird deutlich, dass es zwischen der Stadt und dem Umland und zwischen verschiedenen Verkehrsunternehmen (z.B. zwischen der BKV und der Eisenbahngesellschaft MAV) keinen Verkehrsverbund gibt. Das macht die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel von der Stadt ins Umland etwas unkomfortabel, nicht nur für Touristen. Zu wünschen wäre, dass sich hier in den nächsten Jahren Verbesserungen erreichen lassen.

Kinderbahn Budapest

11 Kilometer lange Schmalspurbahn durch die Budaer Berge; angeblich größte und populärste Kinderbahn der Welt. Wo es unvermeidbar ist, setzt die Ungarische Staatsbahn (MÁV) auf der Kinderbahn erwachsene Mitarbeiter ein, sonst wird alles von Kindern erledigt.

Betrieb über das ganze Jahr, bis 19 Uhr im Sommer, bis 17 Uhr im Winter. Von September bis April montags Ruhetag.

Homepage Kinderbahn: www.gyermekvasut.com

Link

Budapester Verkehrsbetriebe (englisch)

Geschrieben 17.10.2002, Geändert 17.10.2002, 12127 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von voeroes vom 16.12.2010 13:59:41

Hallo, Hallo! von welchen "rücksichtsvollen" Kraftfahrern und von welchem Ungarn spricht der Verfasser des Artilkels ?Das muß zu der Zeit gewesen , die anfing "es war einmal". Jetzt kommt nan sich wie auf einer Autoskooterbahn vor. Trennlinien, Überholverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Ortseingangsschilder haben maximal empfehlenden Charakterund höchstens für Fahrschüler und Touristen. das ist der Stand von heute 2010