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Reiseerfahrung aus Pécsvárad

Von blauwarumnicht

Das Dorf Pécsvárad (sprich: Petschward) ist ein Geheimtipp für Urlauber, welche sich in der Umgebung von Pécs erholen wollen. Ein Großteil der älteren Einwohner sprechen noch deutsch. Genauso wie in den meisten hier umliegenden Dörfern und Städten, von Pécs über Véménd bis Mohács. Mohács (sprich: Mohatsch) ist eine Großstadt und kann als zweites Budapest angesehen werden. Als wir in Pécsvárad morgens um 5 Uhr früh voll erschöpft ankamen, sind wir direkt auf dem Parkplatz des Hotels neben der Dorfkirche gestrandet, ohne dass wir wussten, dass dies in der nächsten Tagen unsere Unterkunft werden sollte. Hätten wir gewusst, dass die vor uns angebrachte Klingel zum Einlass führte, hätten wir sofort eingecheckt und hätten uns ins Bett fallen lassen können. So mussten wir im Auto den Tag abwarten bis wir uns durch Passanten informieren konnten. Von außen ist das Hotel eben nicht so auf den ersten Blick erkennbar als das, was es ist. Nicht hinter jeder Mauer befindet sich ein neu eingerichtetes und voll ausgestattetes Hotelanwesen, welches in einer ehemaligen Abtei untergebracht ist.

Während unseres Aufenthaltes in diesem Komplex fand sogar zu unserer Freude ein Sommerdorffest im Innenhof mit Reitkünsten und Volksmusik statt. Wir hatten auch das Museum, welches in dem Anwesen vorhanden, ist besucht. Hier kann man sich Unterlagen über die Geschichte des Dorfes und der Abtei besorgen. Leider war der Text damals nur in ungarisch und englisch verfügbar.

Zum Baden ist das Thermalbad Harkány ein ganz heißer Tipp und ein Muß, falls man sich in Pécsvárad befindet. Zum Shoppen waren wir in Pécs in der Zsolnay Porzellanfabrik und hatten uns hier mit Porzellangeschirr im Wert von 1.200 DM eingedeckt, was wir bis heute nicht bereut haben. Bemerkung: Zsolnay Porzellan ist nach Herend die zweit berühmteste Manufaktur Ungarns. Herend fertig mehr modernes Design und Zsolnay noch traditionelles zartes Edeldesign. Ich denke, es ist noch handbemalt.

Falls man zur richtigen Jahreszeit zu Besuch nach Pécsvárad kommt, findet man hier eine Allee von Kirschbäumen und ein kleiner Wald mit Bäumen von essbaren Kastanien.

Falls man einen guten Umgang hat und nicht ausgeschämt ist, empfehle ich einen Besuch bei dem einen oder anderen hier sesshaften Donauschwaben, die einem meist herzlichst empfangen. Durch Sie erfährt man sehr viel über die Tradition und der Geschichte dieser Menschen und über das Land Ungarn. Unter ausgeschämt verstehe ich, sich von einer Familie wochenlang aushalten zu lassen und sich zum Abschied, ohne etwas zu bezahlen, einfach mit einem Dankeschön davonzuschleichen. Die Menschen sind zum Großteil noch sehr gutgläubig, großherzig und großzügig im Angebot von Einladungen und privaten Bewirtungen im familiären Kreise. Die familiären Bande sind hier, im Verhältnis zu uns, wie früher noch meist voll in Ordnung.

Geschrieben 07.02.2005, Geändert 07.02.2005, 3201 x gelesen.

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